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Category: Analysis

Description: Politische Partizipation umfasst alle Tätigkeiten, die Bürger freiwillig unternehmen, um das politische System von regionalen, nationalen oder internationalen Regierungen zu beeinflussen (Kaase, 1995; Verba, Schlozman & Brady, 1995). Darunter fallen u. a. Beteiligung an Wahlen und Demonstrationen, Mitarbeit in einer Bürgerinitiative, Spenden an politische Parteien sowie Konsum oder Boykott von Produkten aus politische Gründen (Steinbrecher, 2009). Zusätzlich kann politische Partizipation auch im Internet stattfinden, z. B. in Form von politischen Diskussionen in Chats oder Foren (Shah, Cho, Eveland & Kwak, 2005). Dabei können sowohl Makrofaktoren einen Einfluss auf die politische Partizipation nehmen, etwa die Art des Wahlsystems oder die politische Vergangenheit eines Landes (Kriesi, 214), als auch individuelle, soziodemografische Merkmale, wie Alter, Geschlecht, Bildung oder Einkommen (Jugert, Benbow, Noack & Eckstein, 2011). Die nachfolgende Auswertung stellt das Lebensalter in den Fokus. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung ist hier von besonderem Interesse, ob sich, im Sinne einer digitalen Spaltung (digital divide; Norris, 2001), prägnante Unterschiede zwischen den Altersklassen und ihrer Partizipationsform (offline vs. online) ergeben. Engagieren sich junge Menschen eher online als offline? Bevorzugen Menschen im mittleren und hohen Alter eher die politische Beteiligung außerhalb des Internets als innerhalb? Oder, ganz allgemein: Wie unterscheiden sich Menschen über verschiedene Altersstufen hinweg in ihrer politischen Partizipation (online vs. offline)? ---- Es zeigt sich, dass die Anzahl von Personen, die Möglichkeiten der politischen Online-Partizipation nutzt, in jeder Altersklasse bei unter 50% liegt. Entsprechend beteiligt sich weniger als jeder Zweite pro Altersklasse politisch im Internet. Ausgehend von der Altersklasse 18-24 sinkt die politische Beteiligung stetig, bevor sie in der Altersklasse 55-64 wieder leicht ansteigt. Am häufigsten beteiligen sich Menschen in der Altersklasse von 18-24 (47,85%), wohingegen die niedrigste Beteiligung in der Altersklasse 45-54 (38,97%) vorzufinden ist. ---- Verglichen mit der politischen Online-Partizipation ergeben sich für die Offline-Partizipation leichte Unterschiede. Hier zeigt sich vor allem ein Anstieg in den Altersklassen 25-34 (+ 0,9%), 35-44 (+ 4,99%) und 45-54 (+ 7,92%). Die höchste Beteiligung liegt in der Altersklasse von 35-44 (49,25%) vor, die niedrigste in der Altersklasse 55-64 (37,30%). Abschließend ist festzuhalten, dass sich die politische Beteiligung innerhalb und außerhalb des Internets über alle Altersklassen hinweg nur leicht unterscheidet. So nutzen Menschen in den Altersklassen 18-24 und 25-34 etwa gleich häufig Möglichkeiten der politischen Online- und Offline-Partizipation. Weiter findet die politische Beteiligung in den Altersklassen 35-44 sowie 45-54 eher offline statt, wohingegen es sich bei den Altersklassen 55-64 und 65+ entgegengesetzt verhält. ---- Literatur Jugert, P., Benbow, A., Noack, P., & Eckstein, K. (2011). Politische Partizipation und soziales Engagement unter jungen Deutschen, Türken und Spätaussiedlern: Befunde aus einer qualitativen Untersuchung mit Fokusgruppen. Politische Psychologie, 1(1), 36-53. Kaase, Max (1995), »Partizipation«, in: Dieter Nohlen (Hrsg.), Wörterbuch Staat und Politik, Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung, S. 521–527. Norris, P. (2001). Digital divide: Civic engagement, information poverty, and the Internet worldwide. Cambridge, NY: Cambridge University Press. Rosenstone, S. J. & Hansen, J. M. (2003). Mobilization, participation, and democracy in America. New York: Longman. Shah, D. V., Cho, J., Eveland, W. P., Jr., & Kwak, N. (2005). Information and expression in a digital age: Modeling Internet effects on civic participation. Communication Research, 32, 531-565. Steinbrecher, Markus. 2009. Politische Partizipation in Deutschland. Baden-Baden: Nomos. Verba, S., Schlozman, K. L. & Brady, H. (1995). Voice and equality: Civic voluntarism in American politics. Cambridge, MA: Harvard University Press.

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