Maße von Selbstdarstellungstendenzen wie Impression Management (IM) Skalen haben den Zweck, für verzerrte Selbstberichte zu kontrollieren. Neuere Forschungsergebnisse lassen allerdings Zweifel an der Validität dieses Ansatzes aufkommen. In der vorliegenden Studie (N = 461) wurden die Assoziationen von IM mit Trait-Ehrlichkeit, ehrlichem Verhalten und Selbstdarstellung untersucht. Obwohl Selbstdarstellungstendenzen als eine Form von Unehrlichkeit betrachtet werden können, konnten wir mittels eines Cheatingparadigmas und eines Diktatorspiels zeigen, dass IM sowohl mit Trait-Ehrlichkeit als auch mit ehrlichem Verhalten positiv zusammenhängt. Nichtsdestotrotz fungierte IM auch als Maß für Selbstdarstellungstendenzen. Die Skala war mit Diskrepanzen zwischen einem hypothetischen und einem incentivierten Diktatorspiel assoziiert, da sich Personen mit IM bescheidener darstellten, als sie es tatsächlich waren. Demzufolge konfundiert IM Bias und Traitvarianz, da sowohl Ehrlichkeit als auch Selbstdarstellung gemessen werden. Insgesamt kann auf Basis dieser Konfundierung IM nicht als valides Maß von Selbstdarstellungstendenzen angesehen und zur Verwendung empfohlen werden.
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