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Anhaltender traumatischer Stress,wie durch Kriege und gewalttätige Konflikte ausgelöst, und daraus resultierende psychologische und physiologische Veränderungen haben gravierende Folgen, besonders für Kinder und Jugendliche, die unter solchen Bedingungen aufwachsen. Zentral hierbei sind Auswirkungen auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, die stressassoziierte Hormone wie Cortisol oder Dehydroepiandrosteron(DHEA) reguliert. Während Cortisol als zentrales „Stresshormon“ bereits relativ gut erforscht ist, ist die Datenlage deutlich schwächer, was das antagonistisch wirkende, häufig als „Coping-Hormon“ bezeichnete DHEA betrifft. Innerhalb zweier Studien wurden Cortisol- und DHEA-Konzentrationen in Haarproben palästinensischer Jugendlicher untersucht. Zusätzlich wurden selbstberichtete Symptome von Angst, Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) sowie „Sense of Coherence“ (SoC), d.h. die Grundinterpretation des Lebens und auftretender Stressoren als verstehbar, bedeutsam und bewältigbar, erfasst. In der ersten Studie (n= 233) zeigten sich im Vergleich zu nicht-traumatisierten Jugendlichen erhöhte Haarcortisol-Level in der PTBS-Gruppe, und besonders für diese Gruppe inverse Assoziationen von Haarcortisol mit SoC. In der zweiten Studie (n= 92, ausschließlich weibliche Probanden) ergaben sich erhöhte Haar-DHEA-Werte,sowie ein erhöhtes Cortisol/DHEA-Verhältnis bei traumatisierten Jugendlichen, und besonders in der PTBS-Gruppe, jedoch keine Gruppenunterschiede für Cortisol oder Assoziationen mit SoC. Diese Befunde liefern weitere Belege für die Bedeutsamkeit endokrinologischer Untersuchungen im Kontext von Traumafolgestörungen, und zeigen die Komplexität der Beziehungenendokriner Marker untereinander, sowie mit psychologischen Variablen. Weitere psychoendokrinologische Studien, die salutogenetische Konzepte im Kontext von traumatischem Stress untersuchen, sind dringend nötig und können wertvolle Anregungen für die Beforschung, aber auch die Therapie von Traumafolgestörungen liefern.
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