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Description: Die Zahl studienbezogener Auslandsaufenthalte stieg in den letzten Jahren sehr, gleichzeitig gibt es Studierende, aus deren Sicht ein derartiger Aufenthalt im Ausland nicht erstrebenswert ist. Bekannt ist, dass viele Studierende sich von einem Auslandsaufenthalt berufliche Vorteile und positive Effekte auf ihre Persönlichkeitsentwicklung erhoffen (Teichler, Ferencz & Wächter, 2011). Welche Überzeugungen der Studierenden zu ihrer Entscheidung beitragen und wie die Gesamtheit potentiell relevanter Studierendenüberzeugungen kategorisiert werden kann, soll in dieser Arbeit erfolgen. Ausgehend von Einzelbefunden aus der Literatur haben wir die Gesamtheit positiver als auch negativer Überzeugungen mit einem qualitativen Ansatz erfasst. Ziel war es, ein Kategoriensystem zu erstellen, das bekannte Facetten relevanter Überzeugungen ebenso wie etwaige bislang noch nicht berücksichtige Aspekte systematisiert. Die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB; Ajzen, 1991), die sich in anderen Themengebieten bereits bewährt hat, diente als theoretische Basis. Sie berücksichtigt aus Subjektperspektive die Einstellung der Person, wahrgenommene Faktoren, die die Entscheidung erleichtern oder erschweren (wahrgenommene Verhaltenskontrolle) und die Einstellung relevanter Bezugspersonen (subjektive Norm). Es wurden N = 30 Studierenden verschiedener Fachrichtungen mittels teilstrukturierter schriftlicher Interviews befragt. Die offenen Antwortmöglichkeiten gaben den Teilnehmenden Raum für Äußerungen auch zu bislang weder theoretisch noch empirisch berücksichtigten Aspekten. Die Stichprobe wurde gezielt nach den Faktoren Geschlecht, Fakultätszugehörigkeit und Vorhandensein von Auslandserfahrung ausgewählt. Die so gewonnenen Aussagen der Teilnehmenden zu vorangegangenen und möglichen künftigen Auslandsaufenthalten wurden qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet (Mayring, 2010). Die drei deduktiv aus der TPB abgeleiteten Hauptkategorien konnten induktiv ausdifferenziert werden: In der Einstellung wurde deutlich, dass die Studierenden vor allem die vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzzuwächse schätzen, welche mit einer Auslandserfahrung einhergehen. Dass Studierende im Ausland Sprachen lernen, versteht sich, jedoch nennen sie zugleich, dass fehlende Sprachkenntnisse sie von der Entscheidung für das Ausland abhalten. Im Hinblick auf die wahrgenommene Verhaltenskontrolle zeigten sich einerseits organisatorische und andererseits finanzielle Aspekte als häufig geäußerte Hindernisse. Auch die der subjektiven Norm zuzuordnenden Standpunkte und Meinungen des sozialen Umfelds wurden von den Studierenden als entscheidungsrelevant betrachtet. Diesem bislang in der Literatur kaum berücksichtigten Aspekt sollte daher in weiterführenden Untersuchungen besonderes Interesse gewidmet werden. Die Gesamtheit der Überzeugungen wurde im vorliegenden Kategoriensystem erfasst und kann als Basis für die weitere Forschung dienen, die z. B. deren Veränderungen im Längsschnitt betrachten könnte. References Ajzen, I. (1991). The theory of planned behavior. Organisational Behavior and Human Decision Processes, 50(2), 179–211. Mayring, P. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz. Teichler, U., Ferencz, I., & Wächter, B. (2011). Mapping mobility in European higher education: Volume II: overview and trends Case studies.

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